Brand Bidding Werbung bei Google AdWords erlaubt?

Autor: Branding im Netz | → Kommentar schreiben!

Ein neuer Brand-Begriff geistert durch das Internet. Was genau ist Brand Bidding und wie funktioniert es? Ist das Adaptieren geschützter Marken für neue Trafficgewinne markenrechtlich überhaupt erlaubt?

Gemäss der Brand Bidding Definition im lesenswerten Bernet-Blog wird die Bezeichnung so umschrieben: Brand Bidding ist Werbung auf fremde, geschützte Marken mit eigenen Begriffen. Was nun auf den ersten Eindruck markenrechtlich bedenklich und ziemlich illegal tönt, ist erlaubt und gängige Praxis bei der Trafficbeschaffung für Webseiten.

 

Brand Bidding bei AdWords Anzeigen

Als ideales Praxisbeispiel zur Veranschaulichung des Brand Biddings-Prinzips dienen uns die Google AdWords. Wer bei AdWords auf eine fremde, markenrechtlich geschützte Marke bietet und Anzeigen schaltet, betreibt nämlich aktives Brand Bidding. Ist dieses Werben auf andere Namen und Marken wirklich legal? Ja. Was nach Traffic-Trittbrettfahrer verschrien ist, ist rechtlich durchaus erlaubt, sofern man bestimmte Bidding-Voraussetzungen erfüllt und diese Regeln nicht verletzt.

Man wird beim Brand-Trittbrettfahren also nicht automatisch als Schwarzfahrer abgestempelt, wie das folgende Anschauungsbeispiel verdeutlicht. Dies ändert sich allerdings, wenn man beim Brand Bidding über das Ziel hinausschiesst. Es bleibt also ein markenrechtlich heikler Bereich in der Grauzone. Wenn man sich an die Regeln hält, dürfte man sich aber auf der sicheren Seite bewegen.

 

Nutzen und Vorgehensweise des Brand Biddings

Wie funktioniert Brand Bidding und was ist der Nutzen?

Um dies im Rahmen des Praxisbeispiels anhand der AdWords Anzeigen zu zeigen, benötigen wir zuerst einmal eine Marke. Auf die Markenfindung gehen wir hier aber nicht extra ein, diese muss natürlich vor dem Brand Bidding eingehend analysiert werden, um einen tatsächlichen Nutzen schöpfen zu können und die richtige Besuchergruppe anzusprechen.

Als AdWords Beispiel dient uns die Marke bzw. der Brand "Toni Joghurt". Die leckeren Joghurts von Toni sind in aller Munde und fast jedem in der Schweiz ein Begriff. Wenn nun jemand unter dem Keyword Toni Joghurt seine AdWords-Anzeigen schaltet, betreibt er laut Definition Brand Bidding. Dies ist demnach einzig unter der Voraussetzung legal, dass der Markenbegriff in der Werbeanzeige nicht vorkommt.

Um es auf den Punkt zu bringen:

  • 1. Eine AdWords-Kampagne zum Keyword Toni Joghurt ist erlaubt, wenn im Werbetext nicht mit dem Wort Toni Joghurt geworben wird. Beispiel: Werbung für ein anderes Joghurt.

  • 2. Brand Bidding zur Marke "Toni Joghurt" ist nicht erlaubt, wenn im Werbetext das Wort Toni Joghurt enthalten ist.

Wer nun also geschickt agiert, der kann sich auf diese Weise als sogenannter Brand-Trittbrettfahrer bei grossen Marken einigen Traffic für seine eigene Webseite und Produkte abgreifen.

 

Brand Bidding in der Schweiz

Folglich ist das Brand Bidding-Verfahren denn auch gang und gäbe und äusserst populär. Viele Unternehmen nutzen Brands als zusätzliche Traffic-Quelle. Gemäss den Zahlen des Bernet-Blogs ist die Schweizer Grossbank Crédit Suisse beim Brand Bidding einer der führenden "geklauten" Marken zur Trafficgewinnung.

Insgesamt nutzen rund 72 AdWords-Kunden die Crédit Suisse für ihre eigenen Anzeigentexte und schalten zu diesem Keyword Werbung. Klarer Fall von Brand Bidding. Die Zahl von 72 Kunden konnten wir nicht überprüfen und nachvollziehen, kann aber durchaus in dieser Grössenordnung liegen.

Brand Bidding auf Marken

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *